
Viele Unternehmer machen die Erfahrung, dass der Verkauf und das Finden eines geeigneten Nachfolgers zeitaufwendiger sind als gedacht.
Zusätzlich sind Möglichkeiten – besonders bei Erlösen jenseits von 500.000 Euro – die hohe Steuerlast deutlich zu senken meist nicht bekannt.
Die fünf größten Fehler beim Unternehmensverkauf:
- Mangelhafte Vorbereitung (zu spät beginnen und keinen Plan entwickeln)
- Oberflächliche und zu optimistische Unternehmensbewertung
- Psychologische und zwischenmenschliche Faktoren werden unterschätzt
- Es werden keine Fachexperten herangezogen, um Geld zu sparen
- Der Unternehmer hat unrealistische Anforderungen an den Nachfolger
Michael Rehberger hat dazu ein Gespräch mit einem Experten für Unternehmensnachfolge, Prof. Dr. Ralph Landsittel von der Kanzlei Rowedder Zimmermann Hass in Mannheim, geführt.
Interview mit Prof. Dr. Ralph Landsittel
Michael Rehberger: Wo sehen Sie für Ihre Mandanten die größten Herausforderungen hinsichtlich der Regelung der Nachfolge?
Prof. Dr. Landsittel: Die größte Herausforderung ist die Entscheidung, wann und an wen ein Unternehmen übertragen werden soll. Das ist ein Prozess, der viel Zeit benötigt und sich entwickeln muss. Dieser Zeithorizont wird jedoch meistens unterschätzt – auch von Beratern.
Das größte Problem bei einer familieninternen Nachfolge ist die Eignung oder Qualifikation der infrage kommenden Personen und ob diese den Willen haben, sich dem Unternehmen genauso intensiv zu widmen wie beispielsweise der Vater. Psychologische Faktoren spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Bei der familienexternen Nachfolge ist die Haltung der Banken das größte Problem, da sich diese bei der Finanzierung solcher Vorhaben häufig zurückhalten. Zudem ist eine Analyse der Schwachstellen des Unternehmens von entscheidender Bedeutung – beispielsweise hinsichtlich vorhandener oder fehlender Strukturen. Die übergebenden Unternehmer verlieren diesbezüglich manchmal den Blick für die Realität, was wiederum zu unrealistischen Preisvorstellungen führen kann.
Michael Rehberger: Welcher Zeitraum wäre Ihrer Meinung nach sinnvoll, um einen Übernahmeprozess vorzubereiten?
Prof. Dr. Landsittel: Vom Beginn der Überlegungen bis zur Umsetzung sollte man idealerweise zwei Jahre einplanen. Je früher der Planungsprozess beginnt, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Lösung.
Michael Rehberger: Was sind Ihrer Meinung nach die häufigsten Fehler, die im Bereich der Unternehmensnachfolge gemacht werden?
Prof. Dr. Landsittel: Der größte Fehler ist, gar nichts zu tun, denn dann greift die gesetzliche Erbfolge – und das geht erfahrungsgemäß immer schief.
Ein weiterer Fehler ist, zu spät mit der Planung zu beginnen. Seit Sommer 2013 ist es aufgrund der Gesetzeslage zwingend erforderlich, dass der Übergang an einem bestimmten Stichtag unter Lebenden erfolgt und nicht erst von Todes wegen. Andernfalls riskiert man hohe Belastungen durch die Erbschafts- und Schenkungssteuer, die oft nicht zu stemmen sind.
Abschläge von 100 bzw. 85 Prozent sind – wenn überhaupt – nur durch eine sehr detaillierte Planung möglich. Dies ist jedoch vielen Betroffenen nicht bewusst.
Ein weiteres häufiges Problem ist die Art der Bewertung: Das gesetzlich vorgesehene vereinfachte Ertragswertverfahren ist mittlerweile untragbar.
Michael Rehberger: Welche Rolle spielt das Internet in Ihrer Tätigkeit als Rechtsanwalt? Gewinnt es zunehmend an Bedeutung, oder legen Mandanten nach wie vor Wert auf eine persönliche Beratung?
Prof. Dr. Landsittel: Zum einen versuchen Mandanten natürlich, sich mithilfe des Internets selbst zu helfen. Zum anderen führen diese Versuche jedoch häufig zu mehr Arbeit für uns. Nicht selten wird ein Problem dadurch nur komplizierter, und die Betroffenen benötigen anschließend noch umfassendere Hilfe als zuvor.
Letztendlich wird es dadurch oftmals teurer, als wenn direkt ein Fachmann konsultiert worden wäre.
Michael Rehberger: Herzlichen Dank für die interessanten Ausführungen.
Das Interview verdeutlicht, wie wichtig es ist, einen Unternehmensverkauf oder eine Unternehmensnachfolge frühzeitig zu planen und von Beginn an die richtigen Spezialisten einzubeziehen.
Nach einem erfolgreichen Unternehmensverkauf steht der ehemalige Besitzer jedoch vor einer neuen Herausforderung: Er muss den Erlös sicher und rentabel anlegen.
Hier lauert eine große Gefahr, wie Michael Rehberger aus seiner Praxis erklärt:
„Da ein Unternehmer gewohnt ist, aktiv Entscheidungen zu treffen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, ist die Versuchung groß, in der Verwaltung seiner Geldanlagen ein neues Betätigungsfeld zu finden. Andere haben die falschen Berater und erleiden dadurch Schiffbruch. Beides endet oft damit, dass ein bis zwei Jahre nach dem Verkauf ein Teil des Erlöses verspekuliert wurde, wodurch die Zukunft des Unternehmers und seiner Familie weniger sicher wird.
Ich helfe dabei, die Steuerlast durch den Verkauf stark zu senken. Mit einem über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerk an Spezialisten kann ich wertvolle Kontakte herstellen, um solide Entscheidungen zu treffen. Für einen ersten Austausch können Sie einfach einen Termin über meinen Online-Kalender vereinbaren.“